
Roland Spielmann
Aufgefunden - Roland Spielmann, *1952 in Olten , †Aesch 2004
Ein Blick auf die Kraft des Künstlers in seinen letzten Lebensjahren.
Vernissage: 10. März 2023 18.00

Kurz vor Beginn der Pandemie hatten Daniel Schneider und Reto Pfister die Gelegenheit bei der Mutter von Roland Spielmann eine grosse Anzahl von Werken, Skizzen, Notizen zu sichten. Im ehemaligen Bubenzimmer, noch immer möbliert wie am Tag des Auszugs lagerten zusammengerollt, gefaltet, gestapelt oder lose, in zerbrochenen Rahmen die geballte Schaffenskraft von Roland Spielmann. Ein Blick auf die Kraft des Künstlers in seinen letzten Lebensjahren.
„Sing dein Lied und tanz deinen Tanz, die Zeit ist knapp!“ - beinahe schon prophetisch kommentierte der mit bereits 52 Jahren verstorbene Oltner Künstler Roland Spielmann sein Bild an der Wand am östlichen Ausgang der Oltner Winkelpassage. Der kritische Blick eines Zweiflers auf seine Zeit, insbesondere auch auf sein eigenes Werk. Ein Wütender, welcher jedoch in vielen seiner Werke beharrlich eine Welt voller Geschichten über Liebe und kleine Wunder präsentierte. Ein unruhiger Poet, ein schöpferischer Punk, immer wieder auch die Nähe des republikanischen Olten suchend.
Roland Spielmann sprach immer wieder von seiner Absicht, "hässliche Bilder" produzieren zu wollen. Sein Antrieb hierzu war die Lust auf Veränderung, der Dissens und die radikale Umgestaltung überkommener und sklerotischer Strukturen. Gleichzeitig suchte er im Umfeld seines Freundes- und Bekanntenkreises immer auch wieder Harmonie und Transzendenz.
Im hier präsentierten Oeuvre bewegt sich die formale Thematik jedoch vorwiegend in Bereichen von paradiesischen Tagträumen und von Fabelwesen belebten Landschaften. Die zum Teil schon beinahe auch sakral anmutenden Werke entstanden in der Phase zwischen dem Bekanntwerden einer schwerwiegenden, wahrscheinlich todbringenden Erkrankung bis zum Ableben des Künstlers im Oktober 2004.